Gæstebruger
23. april 2025
Das letzte Mal, dass ich in dieser Gegend einen Flammkuchen gegessen habe, ist schon viele Jahre her. Damals existierte noch das Restaurant „Aux Deux Chateaux“ der Familie Metz direkt unterhalb der bei Kletterern sehr beliebten Burgruine „Vieux Windstein“. Und nach dem Klettern kehrten wir dort hin und wieder mal ein, um verlorene Kalorien wieder hereinzuholen. Auch diesmal hing ich zusammen mit einem Kletterkameraden vor dem „Tarte-Flambée-Verzehr“ an den beeindruckenden Sandsteinwänden der Ruine „Alt-Windstein“, den Resten einer Ende des 12.Jahrhunderts von der Hohenstaufen-Dynastie erbauten, 340 Meter hoch gelegenen Felsenburg, welche die idyllische Waldlandschaft der Nordvogesen stolz überragt. Vom Gipfel genossen wir den sagenhaften Blick über die Rheinebene hinweg bis hinüber zum Nordschwarzwald. Die wenigen, zwischen Wiesen und Weiden befindlichen Häuser der knapp 170 Einwohner zählenden Streusiedlung lagen uns friedlich zu Füßen. Ein rundum perfekter Klettertag, der zu später Stunde noch kulinarisch abgerundet werden sollte. Die fortgeschrittene Uhrzeit erlaubte keine weiten Wege. Wenn, dann musste es eine Lokalität in der Nähe sein. Also probierten wir es in der nächstgelegenen Lokalität, dem gleichnamigen, direkt an der Abzweigung von der Route D‘Obersteinbach nach Windstein befindlichen Hotel-Restaurant. Es war noch einiges los in dem auf sympathische Weise aus der Zeit gefallenen Anwesen. Davon zeugten die vielen, davor parkenden Autos. Eine größere Gesellschaft feierte an jenem warmen Freitagabend Anfang September im Nebenraum. Da fragte ich höflich, ob wir denn noch etwas zu essen bekämen. Die Küche war leider bereits im Begriff zu schließen, weshalb uns Forelle, Cordon Bleu, Rumpsteak und Entenbrust „Forestière“ von der handgeschriebenen, an der Wand hängenden Speisentafel verwehrt blieben. Einen Flammkuchen würden wir aber noch bekommen, so die Ansage der freundlichen Servicedame. Wir nahmen in einer Art Vorraum mit Blick zur Theke Platz. Wenn wir schon so spät hier aufschlugen, wollten wir wenigstens der Bedienung weite Wege ersparen. Im großen Speisesaal zu unserer Rechten, dem eigentlichen Hauptgastraum, saß noch eine Familie. Die Papiertischdecken auf den Tischen ließen eine zünftige Elsass-Kost erahnen. Beim Gang zu den Toiletten machte ich noch Bekanntschaft mit der Hauskatze. Das passte irgendwie zum rustikalen Flair dieses mit reichlich Patina gesegneten Landgasthofes, dessen uriges Ambiente den nostalgischen Charme längst vergangener Zeiten heraufbeschwor. Und das im authentischsten Sinne einer abgeschiedenen Nordvogesen-Romantik. Ein großes Hefeweizen aus der Flasche (Rothaus) und ein Schoppen Bier aus dem Hause Hoepfner vom Fass (beide 0,5l für 5,70 Euro) halfen gegen den Durst. Zur traditionellen, mit Speck, Zwiebel und Crème belegten „Tarte Flambée“ (8,50 Euro) orderte jeder von uns noch einen kleinen grünen Beilagensalat (4 Euro), der mit zupackend saurer Vinaigrette angemacht war. So kennt man das und so
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